Das vernetzte Auto: viel versprochen, wenig gehalten

Die elektronische Vernetzung im High-Tech-Automobil nimmt weiter zu, zumeist handelt es sich jedoch nur um Nischenanwendungen. Auf der Escar-Konferenz in Berlin präsentierten die Hersteller ihre neusten Projekte.

Durch den verstärkten Einbau elektrischer und elektronischer Anwendungen in Fahrzeugen wächst die Zahl der Bedienelemente zu einer fast unüberschaubaren Batterie von Schaltern an. Die rasante Entwicklung geht aber auch zu Lasten der Verkehrssicherheit, denn die Vielzahl der Schaltknöpfe erschwert die Bedienung und Orientierung, was den Fahrer ablenken kann.

Die Hersteller zäumen das Pferd gerne vom Schwanz auf und arbeiten an der Vision der multimedial vernetzten, mobilen Allzweckwaffe. Sie soll etwa durch den Einzug von TFT-LCDs als zentrales Display für die Navigation und Infotainment oder zusätzlich integrierte Car-Infotainmentfunktionen in einem einzigen Multifunktionsschalter (Center-Switch) realisiert werden. Fernziel der Entwickler ist das so genannte „Vehicular Ad Hoc Network“ (VANET), ein mobiles Netzwerk, dessen Knotenpunkte die Fahrzeuge beziehungsweise die Fahrer selbst bilden. Dabei handelt es sich um ein selbst organisierendes und dezentrales Netzwerk.

Einige sinnvolle Nischenanwendungen könnten durchaus bald die Marktreife erreichen. Wer kennt etwa nicht das leidige Problem der umständlich gelösten Parkgebühren, mit Staus und Warteschlangen an den Kassen oder der Ausfahrt. Bald schon könnte der Fahrer das Ticket vom Auto aus bezahlen.

Trotz derartiger Szenarien lässt aber der durchschlagende Erfolg mobiler Ad-hoc-Netze weiter auf sich warten. „Es fehlt vor allem an konkreten Geschäftsmodellen“, erläuterte Klaus Keus, Leiter der Geschäftseinheit Neue Technologien beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf der diesjährigen Konferenz Embedded Security in Cars (Escar) in Berlin. Den Anbietern von Telematikdienstleistungen, Navigationsdiensten und Infotainment-Services gelinge es kaum, den Kunden auf ihre Seite zu ziehen. „Wofür gibt der Kunde tatsächlich Geld aus – das ist die spannende Frage“, gibt der Experte zu bedenken.

Themenseiten: IT-Business, Peripherie, Strategien

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Das vernetzte Auto: viel versprochen, wenig gehalten

Kommentar hinzufügen
  • Am 29. November 2006 um 8:04 von Der Skeptiker

    Unsinn
    > "Wofür gibt der Kunde tatsächlich
    > Geld aus" – das ist die spannende
    > Frage
    iDrive ist die Einknopfbedienung zum Wegwerfen des Autos. Ich habe meinen elektronisch überladenen BMW von 1999 (7er) gegen einen "vernünftig und zurückhaltend" ausgestatteten Toyota (Lexus) getauscht. Ich lass mir doch nicht Geld für Zeugs aus der Tasche ziehen, das ich zu 90% nicht brauche.

    BMW – allen Lobrufen zum Trotz – ist ein fallender Stern. iDrive war erst der Anfang.

    • Am 29. November 2006 um 10:00 von hz_pit

      AW: Unsinn
      Quatschkopf. Wenn du wüsstest, was in einem "vernünftig ausgestatteten Toyota" an Elektronik steckt, dagegen ist ein BMW fast ein Waisenknabe. Ausserdem: es geht nicht um Gimmicks wie iDrive, sondern, wie der Name schon sagt, um "Sicherheit", und da leistet die Elektronik im Auto Wesentliches.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *